Auch so unscheinbar aussehende Gegenstände wie eine kleine, aus einem Stumpf oder Knorren eines Baums (dza) gefertigte Holzschale kann viel über die Sichtweise der Welt der Bhutaner erzählen.
In früheren Zeiten soll der Dza bei Herrschern und Adeligen hohes Ansehen genossen haben, weil diese Schale, wenn sie Gift enthielt, angeblich entweder zersprang oder das Gift absorbierte und somit den Besitzer vor Unheil bewahrte.
Das Stück Holz mit den dafür erforderlichen Qualitäten zu finden bedurfte überweltlicher Unterstützung. Ein Drechslermeister erzählt:
»Wenn man sich in einer dunklen Nacht, in der nur wenige Sterne am Himmel leuchten, aufmacht und vom Tal auf die umliegenden Berge blickt, dann kann man Glück haben und an einem nahen Hang ein kleines Licht entdecken. Das könnte ein Dza sein. Am nächsten Morgen sucht man die Stelle, von der das Licht gekommen ist, beginnt zu graben und kann tatsächlich auf einen Dza stoßen.«
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